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Vorschläge für die stärkere Nutzung von naturbasierten Lösungen gegen Klimawandelfolgen

Vorschläge für die stärkere Nutzung von naturbasierten Lösungen gegen Klimawandelfolgen

Ein Team aus Forschenden schlägt fünf Prinzipien vor, die jetzt in der renommierten Fachzeitschrift njp Urban Sustainability erschienen sind.

Barbara Schröter vom Leibniz Institut für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), Jochen Hack von der Leibniz Universität Hannover (LUH, Institut für Umweltplanung), Frank Hüesker und Christian Kuhlicke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Potsdam sowie Christian Albert von der Ruhr Universität Bochum haben einen Artikel publiziert, der fünf Prinzipien vorschlägt, um naturbasierte Lösungen zukünftig viel stärker als bisher in Entscheidungen zu berücksichtigen und tatsächlich zu realisieren.

Viele Staaten der Erde sehen naturbasierte Lösungen als zentralen Beitrag zur Verminderung und Anpassung an den Klimawandel. Naturbasierte Lösungen sind Maßnahmen, die ökologische, soziale und ökonomische Herausforderungen auf von der Natur inspirierte oder unterstützte Weise bewältigen. Sie können wichtige Beiträge zu den globalen Nachhaltigkeitszielen leisten. Beispiele für solche Lösungen sind die Entwicklung von grüner Infrastruktur, um die Effekte des Klimawandels in den Städten abzufedern, die Wiederherstellung von Auen und Feuchtgebieten, um Überflutungsfolgen von Flüssen zu mindern, und Maßnahmen in der Landwirtschaft, um Biodiversität zu erhalten.

Bisherige Pilotprojekte fördern zumeist jedoch nur sehr kleine Vorhaben und sind nicht in umfassende, regionale Strategien eingebunden. So beschäftigen sich aktuelle Pilotprojekte zum Beispiel noch viel zu wenig mit den erheblichen Hemmnissen in der politischen Entscheidungsfindung und tatsächlichen praktischen Realisierung. Wie lassen sich nun aber naturbasierte Lösungen unter Normalbedingungen in großem Maßstab realisieren? Dazu schlagen die Autoren und Autorinnen fünf Prinzipien vor, die in der renommierten Fachzeitschrift njp Urban Sustainability nachgelesen werden können:

1. eine strategische Herangehensweise nutzen, die unterschiedliche Stakeholderinteressen sowie lokale, regionale und überregionale Ebenen der Planung und Entscheidungsfindung berücksichtigt,

2. ausreichende finanzielle und andere institutionelle Anreize für integrierte, partizipative Prozesse bereitstellen,

3. systematisch angemessene Formen für Governance und Management etablieren und Vermittlerinnen/Vermittler oder Multiplikatorinnen/Multiplikatoren für das Voranbringen von naturbasierten Lösungen gewinnen,

4. die Chancen der aktuellen Corona-, Klima- und Biodiversitätskrise nutzen, um einen tiefgreifenden, transformativen Wandel in unserem Umgang mit Natur und Landschaft voranzubringen, sowie

5. aus Erfahrungen mit der Nutzung naturbasierter Lösungen in anderen Teilen der Welt lernen.

(Originalartikel: www.nature.com/articles/s42949-022-00047-z)